Trockenheit verhindert Kranichnachwuchs

Auch in diesem Jahr gab es viel zu wenig Regen. Der Boden trocknete im Frühjahr vielerorts aus, so auch in einer Reihe von Kranichrevieren. Das hatte zur Folge, dass dort Kraniche erst gar nicht brüteten oder die Gelege waren Ziele von „Räubern“, die sonst das Wasser scheuen, wie etwa Marderhunde, Füchse und Waschbären. Die Dramatik spiegelte sich auch in den Sammelplätzen wider, die von den Kranichen im Spätsommer aufgesucht werden. Bereits im Juli waren schon mehr Kraniche als sonst  an den Schlafplätzen, da die Kranichpaare ohne Jungvögel meist das Brutrevier verlassen und sich den Nichbrütertrupps angeschlossen hatten. Auffällig waren auch die geringen Zahlen von diesjährigen Junkranichen am Sammelplatz. In guten Jahren lagen diese Zahlen bei 10-15 %, aber in diesem Jahr wieder einmal nur bei traurigen 5%.

Die Gesamtpopulation konnte dies aber noch ausgleichen. Im Herbst lagen die Kranichzahlen dann wieder im durchschnittlichen Niveau. Die Schlafgewässer in der Schaalseeregion waren zu aller Freude wieder gut mit Wasser gefüllt. So zählten dort die Ranger des Biosphärenreservates und ehrenamtliche Ornithologen im September 722 Kraniche. Im Oktober waren es bis zu 836 Kraniche. Ende Oktober flogen einige gen Süden ab. Viele Kraniche, die an der Ostseeküste rasteten, zogen über uns hinweg ohne eine Pause einzulegen. Derzeit sind noch einige hundert Kraniche in der Region, die möglicherweise auch hier je nach Witterung überwintern werden. Dazu erfolgen Mitte November noch einmal koordinierte Zählungen.

Ornithologe Reiner Schmahl

 

Foto: Kraniche im Flug. Fotoautor: Rainer Mönke

 

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