© Susanne Hoffmeister
Damit der Kranich weiterhin Menschen weckt
Wenn wir als Kinder über die Wiesen liefen, stoben Hunderte von Heuschrecken vor unseren Schritten davon und die Luft war von einem ständigen Zirpen erfüllt. Der Schwalbenschwanz-Schmetterling war ein täglicher Gast in unserem Garten.Als wir 1991 von Hamburg an den Schaalsee zogen, haben wir diese Idylle wieder gesucht und damals auch gefunden.
An unserem ersten Morgen am Schaalsee wurden wir durch ein helles, durchdringendes Rufen geweckt, das wir zuerst gar nicht einordnen konnten. Beim Morgenspaziergang sahen wir zwei Kraniche auf dem Feld stehen und waren sofort von den majestätischen Vögeln begeistert. Jetzt konnten wir auch den Morgenweckruf zuordnen.
Seit dieser Begegnung ist es uns ein großes Anliegen, den Lebensraum dieser großartigen und eleganten Vögel zu verteidigen und zu schützen. Die anhaltende Zerstörung der biologischen Vielfalt sowie die Klimakrise gefährden das Überleben vieler Arten, wovon auch der Kranich betroffen ist. Nur durch Erhalt und Wiederherstellung von gesunden Lebensräumen, wie z. B. durch die Renaturierung der Moore und den Schutz der Kranichbrutgebiete, ist es möglich, das Überleben der Kraniche zu sichern. Wir müssen die Artenvielfalt erhalten und deshalb sollten wir viel Kraft hierfür aufwenden.
Es geht dabei auch um die Stabilität unserer Ökosysteme, um ihre Widerstandsfähigkeit und um sauberes Wasser, frische Luft, fruchtbaren Boden und die Bestäubung von Blüten. Ein ganz besonderes Kleinod ist für uns das UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee mit seinen artenreichen und natürlichen Lebensräumen. Die Stiftung Biosphäre Schaalsee ist für uns ein Garant für den Arten- und Biotopschutz sowie die Förderung von ökologischer Landnutzung und des umweltverträglichen Tourismus im Schaalseegebiet.
Es ist uns wichtig, auch den kommenden Generationen diese Schönheiten der Natur zu hinterlassen, damit auch sie in Zukunft durch den Kranichruf geweckt werden können. Darum unterstützen wir seit Jahren die Stiftung Biosphäre Schaalsee, die sich diesen Herausforderungen stellt.
Antje Ladiges-Specht & Heiko Specht