Nachdem im vergangenen Jahr bis zum Spätherbst bis zu 1.200 Kraniche in der Schaalseeregion rasteten, zogen nicht alle in den Süden. Viele Kraniche blieben wiederum während der milden Wintersaison bei uns. Etwa 400 Kraniche konnten wir im Januar und Februar in der Region beobachten. Dadurch erfolgten bereits sehr früh im Jahr die ersten Revierbesetzungen durch die heimischen Brutpaare.
Der Frühjahrszug verlief in diesem Jahr etwas unauffälliger. Möglicherweise liegt das am geänderten Zugverhalten der „deutschen“ und auch „skandinavischen“ Kraniche. Sie fliegen oft nicht mehr bis Spanien, sondern überwintern bereits in Frankreich und Deutschland. So wird der Rückflug kürzer und verteilt sich anders. Dadurch werden oft kleinere Trupps beobachtet und nicht mehr so viele große in kurzen Zeiträumen.
Auch der Wasserstand in der Schaalseelandschaft ist bisher relativ gut, so dass in diesem Jahr erfolgversprechende Bedingungen für den Kranich bestehen. In einem kleinen Kontrollgebiet bei Dodow konnten im vergangenen März bereits vier Brutpaare in den Revieren festgestellt werden, wobei sicher weitere dazu kommen können. Die Vergangenheit zeigt es: 2020 waren dort sechs Brutpaare und 2021 fünf Brutpaare. Allerdings waren 2022 nur drei Brutpaare auf Grund der Trockenheit anzutreffen. Bleibt zu hoffen, dass die Bruten im April und Mai nicht durch andauernde Trockenheit wieder verloren gehen.