Wiedererrichtung des durch Brandstiftung zerstörten Pfades in Zarrentin am Schaalsee beginnt
Nach dem verherrenden Brand am 7. April 2020, verursacht durch Brandstiftung, wurden knapp 70 m des Moorerlebnispfades komplett unbegehbar. Das Land Mecklenburg-Vorpommern kommt nun seiner Verpflichtung zur Instandsetzung des beliebten Pfades durch das Zarrentiner Kalkflachmoor nach.
Die beauftragte Firma Bernd Holzbau aus Ratzeburg hat deshalb die Arbeiten am Erlebnispfad aufgenommen. Dabei wird die vorhandene Gründung wieder genutzt, indem Stahlhülsen auf die abgebrannten „Pfahlstummel“ gesetzt werden.
Klaus Jarmatz, Amtsleiter des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, betont nochmals „seinen tiefen Dank an alle Feuerwehrleute, die mit hoher Kompetenz diesen schwierigen Brand gelöscht haben sowie allen Spenderinnen und Spendern, die sich für die Wiederherstellung des Moorerlebnispfades engagiert haben. Die gespendeten Mittel konnten für die Beräumung, ein notwendiges Umweltgutachten und für die Planung der Wiedereinrichtung verwendet werden. Die Reparatur erfolgt nun aus Mitteln des Landes Mecklenburg-Vorpommern.“ Er führt weiter aus, dass „laut Staatsanwaltschaft bisher keine Anklage erhoben wurde und keine Ansprüche gegen die/den Brandstifter geltend gemacht werden konnten.“
Anfang des kommenden Jahres 2021 soll die komplette Reparatur des Moorerlebnispfades abgeschlossen sein. „Inwieweit durch Hygieneauflagen im Rahmen der Corona-Pandemie die Wegeführung dahingehend noch angepasst werden wird, ist noch offen“, erläutert Amtsleiter Klaus Jarmatz.
-> Siehe auch Spendenaufruf Zarrentiner Moorsteg
Hintergrundinformationen
Ausgangsituation
- Der Moorerlebnispfad wurde am 16.05.2019 nach vollumfänglicher Sanierung unter Nutzung von recyceltem Material wiedereröffnet. Die Finanzierung erfolgte zu 100% aus ELER-Mitteln.
- Am 07.04.2020 brannten ca. 70 m des Moorsteges bis auf die Gründung ab. Bei dem recycelten Material „Hanit“ handelt es sich um ein Material der Brandschutzklasse B 2, das normal entflammbar und nur mit Schaum zu löschen ist.
- Feuerwehren der Gemeinden Zarrentin, Valluhn und Kogel waren mit ca. 90 Kameraden vor Ort. Zum Einsatz kam ein umweltfreundlicher Löschschaum, der keine schädigenden Chemikalien enthält.
- Das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe erstattete Strafanzeige wegen Brandstiftung beim Polizeirevier Boizenburg.
- Seit der Eröffnung am 16.05.2019 bis zum 07.04.2020 nutzten fast 20.000 Besuchenden (Zahl basiert auf automatisierter Besucherzählung) den barrierefreien Moorerlebnispfad. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass der damit verbundene Rundwanderweg von ca. 1.2 km Länge ein attraktives Angebot gerade für ältere und mobilitätseingeschränkte Personen und Familien mit Kindern darstellt. Aber auch in der Metropolregion ist er ein Besuchermagnet und wurde 2015 deshalb als einer der „99 Lieblingsplätze“ in der Metropolregion Hamburg gekürt.
- Nach dem verheerenden Brand startete ein Spendenaufruf zur Unterstützung des Wiederaufbaus. Das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe, die Stiftung Biosphäre Schaalsee, das Amt Zarrentin, die Stadt Zarrentin am Schaalsee, der Gewerbe- und Tourismusverein Zarrentin und Umgebung e.V. und der Förderverein Biosphäre Schaalsee e.V. haben sich gemeinsam zu dieser Aktion entschlossen.
Maßnahmen des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe bis 11. November 2020
- Durch das Biosphärenreservatsamt erfolgte eine Sperrung des Moorsteges.
- Am 08.04.2020 wurde das Institut für Umweltschutz und Qualitätssicherung (IUQ) Dr. Krengel beauftragt, ein Umweltgutachten zu erstellen.
- Der Bericht des IUQ vom 05.05.20 sagt aus, dass brandtypische Schadstoffe (Dioxine/Furane, PAK) lediglich im für Abfall üblichen Rahmen im Untersuchungsgebiet nachweisbar sind. Ein besonderes Gefährdungspotenzial lässt sich aus den Analyseergebnissen nicht ableiten.
- Am 18.05.20 wurde ein Ingenieurbüro mit der Planung und Überwachung des Rückbaus beauftragt.
- Am 19.05.20 wurde die Firma Berndt Holzbau mit der Beräumung beauftragt. Die Beräumungsarbeiten wurden im Juni 2020 durchgeführt.
Autor der Pressemitteilung: Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe