Groß Thurow. Das Wasser im Goldensee soll sauberer werden. Dieses Ziel haben sich die Stiftung Biosphäre Schaalsee und das Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe auf die Fahnen geschrieben. Ein Gutachten aus dem Jahr 2009 bescheinigt dem Goldensee eine zu hohe Nährstoffbelastung, wodurch es im Sommer zu einem massiven Algenwachstum kommt. Hauptursache ist der über Jahrzehnte in den See eingespülte Phosphor, der aus Düngemitteln von den umliegenden Ackerflächen, sowie aus der Kläranlage Mustin stammt. Er hat sich in großen Mengen im Seegrund angesammelt und wird unter bestimmten Bedingungen, etwa bei stürmischem Wetter, immer wieder freigesetzt. Die Folge: Das Wasser trübt sich, wird undurchsichtig und dem Gewässer fehlt Sauerstoff. Nachdem im Einzugsgebiet teilweise Acker in Grünland umgewandelt und die Kläranlage Mustin nachgerüstet wurde, kann nun mit der Sanierung des Sees begonnen werden. „Da der Goldensee mit dem Schaalsee verbunden ist, wird sich eine Verbesserung der Wasserqualität des Goldensees positiv auf den gesamten Schaalsee auswirken“ sagt Bettina Gebhard vom Biosphärenreservatsamt Schaalsee-Elbe.
Zum Start des Projektes trafen sich am Mittwoch Vertreter der Stiftung Biosphäre Schaalsee, des Biosphärenreservatsamtes, des Gutachterbüros Bioplan, der Gemeinde Kneese sowie der Firma VTA GmbH Deutschland und des Institutes Dr. Nowak am Goldensee.
Der See mit einer Fläche von 98 ha liegt im Landkreis Nordwestmecklenburg, nahe der Ortschaft Groß Thurow. „ Um die Wasserqualität des Goldensees zu verbessern, ist es sinnvoll, eine Aluminiumfällung vorzunehmen, wodurch der Phosphor am Seeboden gebunden wird. Dieses Verfahren wurde in den vergangenen Jahren bereits sehr erfolgreich im Lankower und im Röggeliner See durchgeführt“ sagt Gerd Schriefer von der Stiftung Biosphäre Schaalsee. In den nächsten Tagen soll das Verfahren nun auch am Goldensee zum Einsatz kommen. Etwa 200 t flüssiges Fällmittel (Polyaluminiumchlorid-PAC) werden von der ausführenden Fachfirma von einem Ponton aus über einen Sprühbalken gleichmäßig auf der Wasseroberfläche des Sees verteilt. Durch das Aluminiumchlorid werden die überschüssigen Nährstoffe am Seegrund gebunden und können sich so nicht mehr herauslösen.
Untersuchungen des Leibnitz-Institutes für Gewässerökologie haben ergeben, dass direkt nach der Ausbringung des Fällmittels eine Anreicherung von Aluminium in den Kiemen der Fische nachzuweisen ist. Aus diesem Grund wird empfohlen, auf den Verzehr der geangelten Fische für drei Monate nach der Fällung zu verzichten. Danach wurde in vergleichbaren Untersuchungen kein Aluminium in den Kiemen der Fische mehr festgestellt.
Mit Beginn der Arbeiten werden an drei Zugangstellen zum Goldensee Hinweisschilder mit einem zeitlich befristeten Angelverbot bis Ende März 2018 aufgestellt. Darüber hinaus wurden die Angelscheinbesitzer durch das Biosphärenreservatsamt über das Projekt schriftlich informiert.
Die Kosten für die technische Umsetzung des Projektes werden vollständig durch das Programm zur naturnahen Gewässerentwicklung aus Mitteln des Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER II) und aus dem Haushalt des Ministeriums für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern getragen und mit 80.000 € beziffert.
Gemeinsame Pressemitteilung der Stiftung Biosphäre Schaalsee und des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe, Zarrentin am Schaalsee