Nach einer eher schlechten Kranich-Brutsaison mit relativ wenig Jungen sammelten sich seit August bis zu 1.000 Kraniche aus der Umgebung im UNESCO-Biosphärenreservat Schaalsee. Die Sammelplätze und Schlafplätze liegen am südlichen Schaalsee und vor allem in Moorgebieten im Norden des Biosphärenreservates. Die geringen Jungenzahlen an den Sammelplätzen und eine größere Anzahl von Nichtbrütern belegen ebenfalls die schlechte Brutsaison. Ursache dafür dürften vor allem die Witterungsbedingungen und Wasserstände an den Brutplätzen gewesen sein. Insbesondere bei zu geringen Wasserständen sind Gelege und Jungkraniche verstärkt durch Prädatoren (Räuber) wie Wildschweine, Fuchs u.a. gefährdet. Gehen die abgelegten Eier (Gelege) verloren, erfolgt manchmal ein Nachgelege durch die Altkraniche. Die daraus entstehende Jungenzahl bleibt aber geringer als beim ersten Gelege. Derzeit befinden sich die meisten Kraniche noch im Nordteil des Biosphärenreservates (Bereich Röggeliner See) mit etwa 600 Vögeln und etwa 200 – 300 im Bereich des Schaalsees. Einige traditionelle Schlafplätze werden derzeit nur noch wenig benutzt, da die Wasserstände auch dort zu gering sind. Am 28.09.2015 konnte der Ornithologe Reiner Schmahl den ersten größeren Abzug von über 900 Kranichen in westliche Richtung beobachten. Damit ziehen nun die ersten Kraniche in Richtung Winterquartiere. Der Höhepunkt des Abzugs wird meist Ende Oktober registriert. Danach könnten sich die in diesem Jahr nur gering belegten Schlafplätze in der Schaalseeregion noch einmal durch rastende Vögel auffüllen.