Auch in diesem Frühjahr waren die Kraniche wieder sehr zeitig in den Revieren am Schaalsee anzutreffen, da viele heimische Kraniche im Winter hiergeblieben bzw. nur kurz weiter südlich ausgewichen sind. Der Anfang der Brutsaison war hoffnungsvoll. Nach den Niederschlägen im Februar hatten die Brutplätze einen guten Wasserstand. Trotzdem war zu beobachten, dass einige Paare wieder nicht zur Brut schritten. Eine Erklärung gibt es hierfür zunächst nicht. Möglich ist ein schneller Abbruch der Brut auf Grund von Störungen bzw. Gelegeplünderungen durch den z.B. verstärkt auftretenden Waschbär. Dadurch waren die Brutpaare schnell wieder zusammen auf den Nahrungsflächen zu sehen. Die konkreten Ursachen sind aber meist unklar. Mittlerweile haben wir wieder ein hohes Niederschlagsdefizit, so dass späte Bruten oder Nachgelege weniger Chancen auf Erfolg haben. Einige Paare, die erfolgreich brüteten, führen ihre Jungvögel jetzt bereits zur Nahrungssuche auf die Ackerflächen.
Beobachten lassen sich auch größere Kranichtrupps, die aus noch nicht geschlechtsreifen Nichtbrütern sowie aus Brutpaaren ohne Bruterfolg bestehen. Sie sind relativ unstet und finden sich dort ein, wo ausreichend Nahrung zu finden ist. Ab Juli werden sich dann die ersten größeren Trupps an den bekannten Schlafplätzen sammeln. Dann sind auch die ersten flugfähigen diesjährigen Jungkraniche dabei. Erst zu diesem Zeitpunkt lässt sich durch die Zählung der Jungkraniche der Bruterfolg für dieses Jahr einschätzen.