In diesem Herbst wurden die Schlafplätze in der Schaalseeregion von den sich sammelnden Kranichen gut angenommen. Die Ranger des Biosphärenreservatsamtes Schaalsee-Elbe zählten bis zu 703 Kraniche gleichzeitig an den Schlafplätzen.Anfang Oktober verließ ein Teil der Kraniche unsere Region, um Richtung Niedersachsen/Bremen in die dortige Rastregion Diepholzer Niederung zu fliegen, festgestellt wurde dies dort durch Ringablesungen. Allerdings blieb im Oktober der übliche Zuzug nordischer Kraniche aus Skandinavien und von den Rastplätzen an der Ostsee aus. Selbst viele skandinavische Kraniche verließen auf Grund der milden Witterung ihre heimischen Gefilde nur sehr zögernd. Nachdem bei passender Witterung dann doch ein Abzug erfolgte, zogen die meisten Kraniche direkt in westliche Richtung ohne Rast am Schaalsee einzulegen. Im November wurden etwa 800 Kraniche an unseren Schlafplätzen gezählt. An Hand von Ringablesungen konnte jedoch nachgewiesen werden, dass zumindest ein Teil der Kraniche nicht auf dem Zug gen Westen, sondern bereits wieder aus Niedersachsen zurückgekommen war. Offensichtlich motivierte die Witterung diese Vögel nicht zum Weiterziehen, sondern zum teilweisen Rückzug nach Osten. Eventuell wird bei einem möglichen Wintereinbruch auch ein Pendeln zwischen den Rastgebieten erfolgen. Durch die vielen Niederschläge entstanden in der Schaalseeregion auch wieder mehr flache, zeitweise überflutete Staugewässer auf Grünland oder Äcker, die gerne von den Kranichen genutzt werden. Insgesamt kann eingeschätzt werden, dass die Bereitschaft zur Überwinterung in der Brutregion und ein kürzeres Ausweichen bei Witterungsänderung zunehmen.